Alles wird anders – wie sehr, das war uns vor nun fast einem Jahr noch nicht bewusst, doch Home Office während Corona ist nun unser Alltag. Das wöchentliche Meeting versprach jedoch anhaltende gute Laune. Doch war das wirklich so? Eine Umfrage unter uns Kollegen sollte Aufschluss über die Meinung geben, wenn nicht mehr jeder zuhörte. Wie geht es jedem? Was hat sich verändert? Ist an der neuen Situation wirklich alles schlecht? Nach fast einem Jahr Home Office bei Salesbutlers ziehen wir Resümee und merken – Auch Schattenseiten bieten Lichtblicke.
Aller Anfang war schwer
Corona… So wie alle anderen bot die drohende Pandemie anfangs vor allem eines: Gesprächsstoff. Doch die Gefahr rückte näher und immer lauter wurde der Ruf nach Home Office-Optionen. Da wir bereits seit Jahren remote arbeiten können, waren die technischen Herausforderungen für uns so gut wie nicht vorhanden. Jeder, der wollte, konnte sich seinen Laptop und nach Bedarf einen Monitor unter den Arm klemmen und nach Hause gehen. So wurde das Home Office bereits sehr früh für alle ermöglicht, die sich mit der anrollenden Corona-Pandemie im Büro nicht mehr wohl fühlten. Nutzten die meisten die Option anfangs nur zaghaft, war spätestens mit dem ersten Lockdown klar: Es wird ernst und ein Büroleben nicht mehr möglich. Viele von uns Mitarbeitern waren froh, wenigstens vorrübergehend einen Arbeitsplatz in den heimischen vier Wänden gefunden zu haben. Den meisten gefiel diese neue Art des Arbeitens sogar sehr gut. Mitarbeiter bekundeten, sich besser konzentrieren zu können und effektiver zu arbeiten. Doch die soziale Distanz behagte auch nicht jedem. Denn allein arbeiten bedeutet auch einsam arbeiten und das waren wir im Großraumbüro nicht gewohnt.

Work-Life-Balance und Motivation als Herausforderung
Unsere Umfrage hat ergeben, dass vor allem die Themen Work-Life-Balance und Motivation in der Anfangszeit herausfordernd waren. Denn im Schlafanzug arbeitet es sich nicht gut und ein heimisches Büro lässt sich schwer abschließen. Und so kämpfte sich so mancher von uns durch den täglichen Spagat zwischen Arbeit und Sofa und andere mussten lernen, dass man auch zuhause den Laptop zuklappen darf, wenn sich der Arbeitstag dem Ende neigt.

Doch war alles schlecht? Viele betonten in ihren Antworten auch die Sonnenseiten des neuen Arbeitsumfelds, denn Arbeit und Freizeit oder Familie ließen sich besser vereinbaren und mittägliche Spaziergänge oder Sport mussten sich nicht nur auf den Arbeitskiez beschränken. Und so entwickelten viele Kollegen ganz neue Rhythmen und Arbeitsmodelle, mit denen sie das Beste aus Freizeit und den immer selteneren Sonnenstunden herausholen konnten.
Die Sache mit der Kommunikation im Home Office während Corona
Der größte Unterschied zwischen Home Office und Großraumbüro war für die meisten die Kommunikation, denn so laut ein Großraumbüro ist, so schnell sind die Kommunikationswege. Ich brauche etwas aus der anderen Abteilung? Kein Problem – der Kollege sitzt schließlich schräg gegenüber. Meeting und man hängt noch im Call mit Kunden? Kein Problem – die anderen sehen es ja. Skype wurde zum täglichen Sprachrohr und wir können es für das Home Office wärmstens empfehlen. Doch die Kommunikation ist unökonomisch geworden und Zwischentöne sind kaum hörbar. Viele von uns bedauern das und empfinden es als Verschlechterung des Arbeitsklimas. Auch der Kontakt zur Geschäftsleitung ist nun nicht mehr schnell auf Zuruf möglich, was viele bedauern. Nach nun vielen Monaten haben sich alle an das neue Modell gewöhnt und wünschen sich dennoch die kurzen Kommunikationswege zurück.

Führung auf Distanz im Home Office während Corona
Die wohl größte Herausforderung wartete auch bei uns auf die Geschäftsführung. Denn das Team wollte geleitet, Fragen wollten beantwortet und Unsicherheiten wollten ausgeräumt werden. Unsere Umfrage hat gezeigt, dass wir offener kommunizieren müssen und das vor allem am Anfang der Pandemie nicht für jeden Mitarbeiter geglückt ist. Während sich einige optimal betreut fühlten, fielen einige Persönlichkeiten aus dem Radar. Ein Problem, das viele Firmen hatten. Denn Mitarbeiter, die laut um Hilfe rufen, werden natürlich besser gehört. Doch wir wären nicht Salesbutlers, wenn es nicht für jedes Problem eine Lösung gäbe und so gibt es heute neue Strukturen mit neuen Leitungsebenen, die die Sorgen der Mitarbeiter besser abfangen können.
Soziale Beziehungen wurden enger oder weiter
Wir bei Salesbutlers leben und lieben den Zusammenhalt unter den Kollegen. Jede Woche Firmenfrühstück, die Nerfgun auf dem Tisch und der nächste Soundtrack-Rate-Wettbewerb nicht weit. Dieser gelebte Alltag sorgte vor allem in stressigen Zeiten wie der Black Week für die nötige Portion Team-Spirit. In der Umfrage hat sich gezeigt, dass dies der Faktor ist, der den meisten von uns am Herzen liegt. Das Firmenfrühstück ist heute einem wöchentlichen Skype-Meeting gewichen, das das Zwischenmenschliche der Kaffeepausen versucht zu ersetzen.

Doch so sehr wir uns auch bemühen, die Beziehung zu allen Kollegen nicht zu verlieren, gelingt dies im Home Office während Corona vorrangig nur mit den Kollegen, mit denen wir am meisten zusammenarbeiten. Hier schätzen viele von uns den noch engeren Austausch und das blinde Vertrauen, das durch die gemeinsame harte Zeit gewachsen ist. Doch von Kollegen, die einem gänzlich anderen Projekt zugeteilt sind, hört man dagegen wenig bis nichts. Dieses Problem versuchen wir noch zu lösen, damit wir nicht in einigen Monaten viele kleine Firmen in einer großen Firma sind.

Die spannende Frage: Lieber Home Office oder Real-Office-Life?
Die wohl spannendsten Ergebnisse lieferte uns die Frage nach der Präferenz für eine der Arbeitssituationen. Denn tatsächlich wissen Einige, für die Home Office vor der Pandemie undenkbar war, das Home Office während Corona trotz der sozialen Entfernung zu schätzen – sei es für die bessere Einteilung der eigenen Freizeit, der Vereinbarung von Familie und Beruf oder der ruhigen Arbeitsumgebung. Andere würden dagegen sofort wieder ins Büro zurückkehren, wenn es ihnen möglich wäre. Auch wünschen sich einige Kollegen eine Mischung aus beidem, also ein Hybrid-System, als zukünftiges Arbeitsmodell.

Unser Learning aus dem Home Office während Corona
Doch was haben wir nun aus der Situation gelernt und wie geht es weiter?
- Wir schätzen die soziale Nähe unter den Kollegen und wissen ihren Kompetenzen auch blind zu vertrauen. Allerdings brauchen wir noch Wege, auch den Kontakt zu Kollegen aus anderen Abteilungen nicht zu verlieren.
- Flache Hierarchien weichen im Home Office immer weiter auf und benötigen neue Strukturen, sodass jeder Mitarbeiter gesehen wird.
- Das von vielen Mitarbeitern verteufelte Home Office ist zur echten Option geworden – wenn auch nur tageweise.
- Ein gutes Team bleibt ein gutes Team bleibt ein gutes Team!
Und so sehen wir zuversichtlich in ein weiteres chaotisches Jahr 2021, denn wir wissen nun: Wir sind nicht nur für unsere Kunden der ideale Partner, sondern auch für uns Mitarbeiter.